6.Etappe

Sulzenauer Hütte zur Bremer Hütte:

Gehzeit: ca. 6,75 Stunden
Streckenlänge: ca. 10 Kilometer
Höhenunterschiede: Auf ca. 1100m / Ab ca.900m

Etappe als PDF-Datei.
Höhenprofil der Etappe als PDF-Datei.

Wie jeden Tag war mein Schlaf wieder um 10 vor 5 beendet. Heute morgen scheint schon die Sonne durch die Fenster ins Lager. Ich mache mich nach dem ich meine Morgentoilette beendet hatte fertig. Der Schlafsack und die andern Sachen sind schnell im Rucksack verstaut und ich ging um kurz nach 6 Uhr hinunter zur Gaststube. Ich machte mir, nachdem ich einen Früchtetee bekommen hatte, zwei Marmeladenbrote. Danach machte ich mir noch ein Käsebrot für die Heute doch recht anstrengende und lange Etappe.

Gegen 6:45Uhr war ich fertig mit dem Frühstück und trug mich dann aus dem Hüttenbuch ordnungsgemäß aus. Dann ging es los. Die Sonne schien schon hinter der Maierspitze und so ging ich erst mal nach Osten über den kleinen Steg des Gletscherbach`s. Der Sulzenauferner lag schon in der Sonne und leuchtete in einem schönen weiß. Nachdem ich den Bach überquert hatte ging der Pfad über Gletscher geschliffene Felsen, die mit Balken und Rohre entschärft wurden, so dass man leichter über sie gehen konnte. Man steigt nun leicht in das Tal des Grünnausees hinauf, bis man auf einem alten Schuttberg des ehemaligen Gletschers steht. Vor einem sieht man nun den Pfad der sich durch das Tal hinauf zum Grünnausee schlängelt. Es geht den Moränenhang kurz hinunter so ca.30 Höhenmeter, bis man sich im Tal befindet. Nun überschreitet man leicht ansteigend die Geröll und Schuttberge des ehemaligen Gletschers. Nach einer kurzen Zeit überquert man den Gletscherbach der vom See kommt auf einer kleinen Holzbohlenbrücke. Danach gelangt man auf einem Moränenrücken langsam hinauf zum Grünnausee den ich um 7:45Uhr erreichte.

Kurz vor dem See überquert man noch mal den Bach auf einer Brücke und kann dann zurückschauen bis zur Sulzennauer Hütte. Oberhalb des Sees sieht man den Wilden Feiger mit seinem imposanten Gletscher. Man kann sich den schönen Blicken und Aussichten nicht entziehen und muss alles erst mal auf sich wirken lassen. Nach einer kurzen Pause ging ich dann hinauf zum Niedern. Der Weg geht hier durch eine Hochweide wo ich auf einige Schafe traf. Nach kurzer Zeit erreichte ich den Abzweig zur Mairspitze. Da ich heute sowieso schon eine weite Etappe vor mir hatte entschied ich mich nicht über diese zu gehen. Es soll zwar eine sehr schöne Aussicht von dort geben aber man hat einen ca.1 Stunde längeren und zum Teil schwierigeren Weg zur Nürnberger Hütte. Man kommt nun kurz vor dem Niedern in eine kleine Hochebene. Hier ist noch ein kleiner See der verträumt vor dem Niedern liegt. Die Wand des Niedern ragt nun vor einem auf. Auf der rechten Seite kann man in der Ferne die Seescharte sehen, außerdem kann man nun noch besser den Grünnausee vor dem Gletscher des Wilden Feigers und dessen Spitze sehen.

Zum Niedern geht es nun erst mal am See vorbei auf grobem Blockwerk, bis man den Pfad in einigen Kehren hinaufsteigt. Nach einigen Höhenmetern kommt man nun in den Fels der Wand. Es geht nach der letzten Kehre nach links in einem pfadbreiten Felsriss hinauf zum Niedern. Hier gibt es einige Stellen die durch ein Seil gesichert sind so das man recht schnell und sicher hinauf zum Mendel und dem großen Kreuz mit der Bank kommt. Ich erreichte die Höhe um 8:30Uhr und konnte nun in das Tal der Nürnberger Hütte sehen, das Langental. Hier oben machte ich erst mal wieder eine kleine Rast und genoss den Ausblick. Außerdem rief ich die Bremer Hütte wegen einem Lager an, dass ich auch reservieren konnte. Die Bank unter dem großen Kreuz hat etwas einlandendes und so trennte ich mich nur schwer von ihr. Ich musste ja irgendwann weiter. Der Steig führt nun rechtes an der Wand versichert hinunter. Man geht dann in einigen Kehren über große Blöcke und grobes Blockwerk hinunter zur Nürnberger Hütte die man vom Niedern schon sehen kann. Anfangs geht es noch recht steil hinunter. Kurz vor der Hütte kommt man dann etwas flacher abfallend wieder auf einen normalen Pfad mit einigen Steinen.

Ich erreichte die Nürnberger Hütte um 9:30Uhr und bestellte mir erst mal hier ein Skiwasser. Ich trug mich auch ins Hüttenbuch ein und machte einen Stempel in mein Hüttenbuch der Wanderung. Nach einer viertel Stunde Pause machte ich mich nun weiter in Richtung Bremer Hütte. Hinter der Hütte geht es nun erst mal etwas hinauf auf einen Felsrücken der auch hier wieder von den ehemaligen Gletschern glatt geschliffen ist. Man läuft in einen Linksbogen auf dem Felsrücken auf und ab bis man den Abbruch zum Gletscherbach erreicht. Nun kommt eine kleine Kletterstelle die gut mit Fußeisen und Verseilungen gesichert ist. Es geht ungefähr 5 Meter hinunter in einen kleinen Spalt eines Felsens. Danach geht es in ein paar Kehren hinunter zum Gletscherbach und zum kleinen Steg der über ihn führt. Nachdem man auf die andere Seite gewechselt hat, geht es erst mal am Bach entlang leicht bergan. In einiger Entfernung sieht man einen Felsrücken den man kurze Zeit danach erreicht. Hier geht es wieder Versichert hinauf. Die Wanderstöcke verstaute ich an meinem Rucksack denn ich dachte mir ab hier gibt es bestimmt noch weitere Stücke die mit Stahlseilen versichert sind. Ich würde recht behalten, denn ab dieser Stelle kommen immer wieder kurze Stücke bis zum Paradies. So nannte ich den kleinen See in Oberen Grüble. Man darf sich bis dahin noch einige Male am Seil und Eisenklammern und Griffen festhalten und nach oben klettern. Stellenweise geht es über glattgeschliffene Felsen direkt nach oben, bis man das Untere Grüble erreicht. Ab hier hat man das Schwierigste geschafft. Der kleine Bach schlängelt sich hier durch ein kleines Hochmoor. Der Weg geht nun auf der linken Seite hinauf zum Oberen Grüble. Nach kleiner kurzer Steigung erreicht man dieses.

Hier machte ich gegen 11:15Uhr meine Mittagspause. Ich aß mein Käsebrot das ich mir am Morgen gemacht hatte und genoss die Sonne auf einem großen Felsen. Zum guten Essen gab es einen schönen Blick hin zum Simmingjöchl. Es waren einige Leute auf dem Weg durch das große Geröllfeld auf der linken Seite nach oben unterwegs. Ich beobachtete ihren Aufstieg. So konnte ich ausmachen, dass ich in der Folge noch einige Kehren und recht steile Stücke vor mir hatte. Doch erst mal sammelte ich Kraft durch die ca. 40 Minuten Pause.

Kurz vor 12 Uhr machte ich mich dann auf den letzten Anstieg des heutigen Tages. Wie schon gesehen ging es nun erst mal an ein einem kleinen See/Bach entlang über Blockwerk. Dann weiter in Kehren steil den Geröllhang hinauf. Man muss so um die 150Meter steigen. Man erreicht dann die Felswand unterhalb des Felsrückens zur Wetterspitze. Hier ist dann wieder etwas klettern angesagt. Ich verstaute meine Stöcke wieder am Rucksack und folgte nun dem Drahtseil hinauf über Eisenklammern. Die Stelle ist ca.30Meter lang und man überwindet erst mal ca.20Höhenmeter. Danach geht es in Kehren über Felsen weiter nach oben. Ich kam an einem Altschneefeld vorbei und stieg die letzten Meter bis zum Simmingjöchl 2754m auf. Die letzten Meter bis zur Zollhütte muss man noch etwas suchen, denn die Wegmarkierungen sind nicht mehr so leicht in dem Felsengewirr zu finden. Um 12:30Uhr erreichte ich die Zollhütte. Hier oben hat man nun einen grandiosen Blick, Wilde Feiger und auch das Zuckerhütl sind hier zu sehen. Ganz in der Ferne im Osten konnte ich den Olperer mit seinen 3476m sehen.

Da hier oben einiges an Betrieb war ging ich aber eigentlich nach ca.5 Minuten weiter. Man muss nun senkrecht ca.20 Meter nach unten klettern. Dieser Bereich ist wieder durch ein Drahtseil versichert. Nach dem man diese Stelle gemeistert hat kann man nun seine Hände in die Schlaufen der Wanderstöcke stecken, denn für heute hat man keine Kletterstellen mehr. Es geht noch mal steil in einigen Kehren erst durch Schutt unterhalb der Kletterstelle des Simmingjöchls hinunter. Dann wird der Pfad wieder breiter und es geht am Hang der Wetterspitze hinunter zur Hütte. In der Ferne auf dem Gletscher des Feuersteins gingen einige Gerölllawinen ab. Ich hörte sie nur, sehen konnte ich aber keine. Es war jetzt so um die 17 bis 18 Grad warm. Die Bremer Hütte erreichte ich gegen 13:30Uhr.

Es war schön, dass ich diese erreicht hatte und so gleich ging ich hinein um erst einmal die Wanderschuhe auszuziehen. Im Trockenraum stellte ich sie erst mal ab genauso wie meinen Rucksack. Beim Hüttenwirt lies ich mir erst mal das Lager geben. Ich war im alten Lager unter dem Dach untergebracht. Nachdem ich den Rucksack nach oben gebracht hatte packte ich meinen Schlafsack aus. Danach ging ich zum Duschen. Hier kostete die Dusche 4 € für 3 Minuten. Es ist die teuerste Hütte Betreff des Warmwasserduschens. Doch das rührt daher das es nicht so viel Wasser hier gibt und dieses knapp ist. Ich hatte aber keine Lust mich am Kaltwasserbecken mit dem Waschlappen zu waschen. Also investierte ich die 4 Euro`s.

Nach der erfrischenden Dusche ging ich einen kleinen Happen essen. Ich genehmigte mir eine Fritattensuppe und ein Skiwasser auf der kleinen überdachten Terrasse. In die Sonne wollte ich heute Mittag nicht, diese brannte nämlich ganz schön vom Himmel. Als ich gegessen hatte nahm ich mein Hüttenbuch und schrieb das bis jetzt erlebte wieder auf. So gegen 15:30Uhr war ich dann fix und fertig und so entschied ich mich für eine Stunde ins Lager zu legen. Was ich auch gleich tat und was mir auch gut tat nach der anstrengenden Etappe.

Um 16:45Uhr ging ich frisch ausgeschlafen hinunter auf die Terrasse vor der Hütte. Die Sonne war nun nicht mehr so stark, aber ohne Kopfbedeckung und Sonnenbrille war es immer noch nicht auszuhalten. Hier traf ich dann auch wieder die Beiden aus Meißen. Es war wieder schnell eine angeregt Unterhaltung über die letzten Tage entstanden. Die Beiden hatte auf dem Weiterweg zur Nürnberger Hütte leider nicht so viel gesehen, denn sie hatten Nebel. Nun ich denke sie können jetzt auf der Seite im Photobook die schönen Ausblicke sich ansehen die sie leider verpasst haben.

Um 17:30Uhr bekam ich dann mein Abendessen. Ich hatte mir hier auch wieder die Halbpension gegönnt. Es gab als Vorspeise eine Kraftbrühe mit Semmelknödel. Danach gab es als Hauptspeise eine Pfanne Schinkensahnesause mit Spätzle. Dazu gab es einen großen Teller mit frischem Salat. Die Portionen waren groß und das Essen schmeckte super. Ich fand es ist die beste Hütte im Bezug auf das Essen. Auch die Freundlichkeit des Pächters und seiner Mitarbeiter ist überragend. Alles in allem war diese Hütte die Beste auf dem gesamten Weg. Den Nachtisch verschob ich auf einen späteren Zeitpunkt, denn ich war jetzt nicht mehr in der Lage einen Happen zuessen. Ich war richtig satt.

Die Sonne verschwand nun langsam hinter dem Berg und schon wurde es kühl. Wir Drei gingen hinein in den Gastraum, er war schon gut besucht und wir setzten uns an einen 10 Personen Tisch. Das Essen für die andern Wanderer wurde gerade ausgegeben. Wir unterhielten uns und genossen den schönen Abend. Ich ließ mir dann gegen 19:30Uhr meinen Nachtisch machen. Ich konnte mir aus einer Menge von verschiedenen Kuchen aussuchen die ich hier nicht mehr alle aufzählen kann. Meine Entscheidung fiel auf eine Nusstorte von der ich mir nur ein kleines Stück bestellte, denn mehr konnte ich auch jetzt noch nicht essen. Der Wirt machte mir ein halbes Stück was herrlich schmeckte. Wie gesagt es ist vom Essen einfach die Wucht.

Nach einem Radler und einigen Gesprächen machte ich mich um 21:45Uhr langsam nach oben. Doch erst bezahlte ich noch meine Rechnung noch. Alles im allem war der Deckel mit Getränken, HP, Lager, Duschen und der Mittagssuppe bei 47,50€. Das Lager kostete 9€ und 21,50€ für die Halbpension. Ich machte mich nun lagerfertig und legte mich hin. Das Lager war nicht voll und so waren in unserer Reihe noch 4 Plätze frei. Um 22:00Uhr war ich dann schon im Land der Träume.

Fazit des Tages: Ein gutes Essen, hält Leib und Seele zusammen und ganz besonders auf der Bremer Hütte. Man war ich satt !


Hüttenstempel Bremer Hütte